Borschtsch

26.03.2018
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich in meiner Jugend zum ersten Mal in einer Zeitschrift das Rezept für Borschtsch gesehen habe. Rote Bete waren mir bis daher nur süßsauer eingeweckt untergekommen und ich konnte mir gar nicht so recht vorstellen, wie das Ganze schmecken soll. Allein die Farbe hat mich angesprochen und so ist es nie dazu gekommen, daß ich einen Kochversuch gewagt habe. 
Heute allerdings probiere ich gern aus und so stand am Wochenende ein Borschtsch auf dem Vorkochplan für Montag. Man muß ihn nämlich unbedingt eine Nacht durchziehen lassen und wieder erwärmen, dann schmeckt er wie die meisten Suppen und Eintöpfe am Allerbesten. Der Ursprung dieses absoluten Bauchwärmers liegt in Ost- und Ostmitteleuropa und wahrscheinlich gibt es genau so viele Rezepte wir Familien. Eines ist aber ungeschriebenes Gesetz: der Holzlöffel muß drin stehenbleiben!
Und genau das tut er auch in meinem Borschtsch, da ich die Hälfte der Gemüse raspele und die andere in kleine Würfel schneide. So wird er rund und trotzdem hat man noch was zum Beißen.

Borschtsch

Die Grundlage ist eine kräftige Rinderbrühe, die ich selbst koche. Hierzu findest Du eine kinderleichte Anleitung in meinen Basics. Das Rindfleisch, das dabei abgekocht wird, landet geputzt und entfettet nachher im Borschtsch. Du kannst natürlich auch die vegetarische Variante mit Gemüsebrühe daraus machen.

Borschtsch

Zutaten
  • 2 EL Öl
  • 1/2 Stange Lauch, der Länge nach geviertelt, in schmalen Streifen
  • 150 g Möhre, Hälfte geraspelt, Hälfte in kleinen Würfeln
  • 150 g Sellerie, Hälfte geraspelt, Hälfte in kleinen Würfeln
  • 1/2 rote Paprika, geraspelt
  • 400 g frische Rote Bete, Hälfte geraspelt, Hälfte in kleinen Würfeln
  • 1-2 TL Salz
  • 1 EL Essig
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1 Prise Zucker
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 kleine Dose = ca. 200 g stückige Tomaten
Öl in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen. Gemüse mit Salz darin braten, bis es weich ist. Esig, Zitronensaft, Zucker und Tomatenmark zugeben und kurz mitbraten, dann die Tomaten dazugeben. 
  • 1,5 l  Rindfleischbrühe
  • 500 g Spitzkohl oder Weißkohl, entstrunkt, fein gehobelt
  • 400 g festkochende Kartoffeln, in kleinen Würfeln
Brühe erhitzen und Weißkohl und Kartoffeln darin garen.
  • 30 g frische Petersilie, fein gehackt
  • 30 g frischer Dill, fein gehackt
Pfanneninhalt in die Brühe geben und das Ganze zugedeckelt 20 Minuten leise köcheln lassen. Kräuter zugeben, abschmecken und das kleingeschnittene Rindfleisch zugeben. Bis zum nächsten Tag kaltstellen und langsam wieder erwärmen. Mit einem Klecks Saure Sahne und gehacktem Dill servieren.

Borschtsch

Balsamicocreme ~ Crema di aceto balsamico nach Michela Chiappa

22.03.2018
So ist das, wenn man spät abends noch durch die Kanäle zappt und bei Michela Chiappa, einer Waliserin mit italienischen Wurzeln, hängenbleibt und sich mit ihr zusammen kulinarisch in die Toscana träumt. Die Rezepte, die sie zeigt, sind immer so herrlich unkompliziert und die Balsamicocreme mußte ich sofort am nächsten Tag ausprobieren. 

Balsamicocreme ~ Crema di aceto balsamico nach Michela Chiappa

Zutaten
  • 570 ml Rotwein
  • 570 ml Balsamicoessig
  • 130 g brauner Zucker, möglichst dunkel
Rotwein und Balsamicoessig in einen Topf geben. Da die Flüssigkeit stark eingekocht werden muß und ich immer nicht weiß, wann genau die Hälfte erreicht ist, nehme ich einen Schaschlickstab, halte ihn vor dem Einkochprozeß in die Flüssigkeit und markiere dann mit einem Messer eine kleine Kerbe. Ein weitere mache ich bei der Hälfte und dann davon nochmal bei der Hälfte; so kann ich währen des Einkochens ganz leicht prüfen, wieviel schon verdunstet ist.

Flüssigkeit in einem weiten Topf aufkochen und ohne Deckel sprudelnd kochend auf die Hälfte reduzieren. Zucker hinzugeben und wiederum auf die Hälfte reduzieren, es sollte dann leicht zähflüssig sein. Creme im Topf abkühlen lassen, dabei dickt sie dann noch mehr ein. In eine sterilisierte Flasche abfüllen, im Kühlschrank aufbewahren und zügig verbrauchen.

Die Creme paßt herrlich zu Salaten, Tomate-Mozzarella oder Tomate-Feta oder auch auf Käse oder Frischkäse. Auch auf Eis oder Obstsalat kann sie verwendet werden.

Etli Taze Fasulye ~ geschmortes Rindfleisch mit grünen Bohnen

12.03.2018
Eine Handvoll Zutaten, die mit wenig Aufwand zu einem phantastischen Gericht werden, sowas mag ich. Die türkische Küche ist, genau wie die italienische, voll davon und in diesem Fall verschmelzen Rindfleisch und breite grüne Bohnen, die ich ohnehin gern mag, zu einem wundervollen Schmorgericht. 

Etli Taze Fasulye ~ geschmortes Rindfleisch mit grünen Bohnen

Zutaten
  • 500 g Rindergulasch, jeder Würfel nochmal gedrittelt
  • 2 EL neutrales Öl
Öl in einer beschichteten Pfanne oder einem beschichteten Topf, wozu es einen Deckel gibt, erhitzen. Rindfleisch darin kräftig anbraten, bis es Farbe bekommt.
  • 2 Tomaten, in groben Würfeln
  • 1 große Zwiebel, halbiert, in schmalen Halbringen
Tomaten und Zwiebeln zugeben und kurz mitbraten.
  • 2 leicht gehäufte EL Tomatenmark
  • 1 gehäufter TL Paprikapulver, edelsüß
  • 1 leicht gehäufter TL Pul Biber, ich nehme das milde tatlı, Du kannst auch gern das scharfe acı nehmen
Tomatenmark, Paprika und Pul Biber zugeben und kurz mitbraten.
  • 500 g grüne, breite Bohnen, gedrittelt
  • 200 ml Wasser
Bohnen und Wasser unterrühren, Deckel auflegen, Hitze reduzieren und 20 Minuten köcheln lassen.

Etli Taze Fasulye ~ geschmortes Rindfleisch mit grünen Bohnen
  • 1 EL Butter
  • 1 TL Salz
  • 500 ml Wasser
Butter und Salz unterrühren, Wasser angießen, es sollte alles leicht bedeckt sein. Bei kleiner Hitze (bei mir 5 von 10) ca. 1,5-2 Stunden köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren. Wenn zuviel Wasser verdampft, einfach noch ein bißchen angießen. Das Rindfleisch muß schön zart und weich sein.

Dazu schmeckt ein Klecks Süzme-Jogurt (türkischer Joghurt mit 10%) und Fladenbrot oder Reis.

Etli Taze Fasulye ~ geschmortes Rindfleisch mit grünen Bohnen